Der Menschenfreund

Kommt Alter, kommt Versöhnung.

Blicke ich auf das Lebensende, das – ohne Drama und subjektive Dramatisierung – näher kommt, so will ich eine Rolle einnehmen, die mich zum weisen Ratgeber macht. Ich glaube, dass dies ein inniger Wunsch vieler ist.

Ich frage mich, ob das nur dem Verlangen verpflichtet ist, über den Tod hinaus ein Erbe hinterlassen zu wollen, das uns sorgenlos in den letzen Lebensabschnitt begleitet. Oder aber ist es tatsächlich ein Kondensat unserer Erfahrung, das uns genau in diese Rolle schlüpfen lässt? Oder will man dem Leben etwas zurückgeben?

Ich beobachte gleichzeitig, dass man eben auch glaubt, seine erlangte Weisheit geben zu ‚müssen’, da sie es wert ist. Und plötzlich kann man auch zum unerwünschten Ratschlaggeber mutieren. Hier muss man wohl aufpassen: sonst wird man schnell zum Älteren, der immer recht haben will.

Besonders seltsam ist es, wenn man niemals zuvor zum Ratschlag bereit war. Das Alter schlägt dann Kapriolen, die diejenigen, die einen lange kennen, niemals erwartet hätten.

Verliert man dann den Bezug zur Realität, ist es vorbei mit dem potentiellen Publikum. Man wird zum haltlosen Thor, der nur noch seine Rolle erfüllen will.

Der ‚Bezug zur Realität‘ ist immer der Anlass für einen Ratschlag. Man kann sich nur anbieten. Alles andere ist Aufdrängen.

Der Lebensmensch

„Ich erkannte sofort, dass er ein ‚Lebensmensch‘ war,“ sagte die Teilnehmerin einer Talk Show, die ich sah. Ich stutzte über das Wort. Was nur ist ein Lebensmensch? Gibt es auch Todes-Menschen? Kann es auch Krisen-Menschen oder Hoffnungs-Menschen geben?

Diese Spielerei mit dem Ein-Bedeutungs-Mensch kann anregend sein, da es den Blick schärft. Denn der Mensch kann tatsächlich auf ein Hauptcharakteristikum, einen Genius, eine Sicht, einen Lebenswunsch reduziert werden. Insoweit ähnelt es der Serie von soziologisch-politologischen Bestimmungen, beginnend mit der Risiko-Gesellschaft zu vielen anderen Typen.

Doch was heißt denn eigentlich Lebensmensch? Der Mensch fürs Leben? Der treu ist und Beständigkeit mag? Der so veränderbar ist wie der andere? Der nie langweilig wird?

Und wäre die Folgerung auch, dass andere Menschen in das eigene Leben kommen und wieder gehen, sie eben nur Passanten im Strom des eigenen Alterns und Reifens sind?

Ich glaube, dass auch ich Lebensmenschen kennengelernt habe. Dennoch sind sie wieder aus meinem Leben verschwunden, wenngleich sie sicher noch am Leben sind. Das heißt, der andere muss auch mich als Lebensmensch betrachten, das Konzept überhaupt kennen.

Müsste ich einen Lebensmenschen schöpfen, wüsste ich nicht, welche Zutaten und Talente ich ihm geben sollte. Würde ich ihn ähnlich machen wie mich selbst? Oder so komplementär programmieren, dass er zu meinen Wünschen passt? Der Gedanke jedenfalls ist ungemein inspirierend, wie dieser Mensch aussehen würde, der zu mir und auf mich passt.

Der Kommentator

Auf Schritt und Tritt kommentiert zu werden nervt. Schon die disziplinierend fürsorglich erziehende und trainierende Mutter konnte uns als jüngere Menschen zur Weißglut bringen. Auch der / die nörgelnde und ewig verbessernde Partner/in führt uns zu schleichendem Hass.

Schlimmer noch ist es, wenn sich Menschen zur Autorisierung aufschwingen, das zu tun. Zunächst zwingt das den Begutachteten zu fragen, wieso ein anderer eigentlich das eigene Verhalten kommentiert.

Es ’stört‘ einfach. Wie diejenigen, die nicht aufhören zu reden. Wie diejenigen, die alles besser wissen. Wie diejenigen, die immer Geräusche machen.

Überhaupt ist das laute Reden ohne Gegenüber außerhalb des sozialen Zwecks einer Kommunikation rätselhaft. Denn sie ist ja ein Geben und Nehmen von Informationen. Doch könnte das ständige Kommentieren dennoch so etwas wie ein Kommunizieren sein, das der Erwiderung des anderen nicht bedarf: man ist sich mit dem eigenen Kommentieren genug. Was der so Kommentierte empfindet oder denkt, ist dann entweder eine verfehlte Hoffnung (die nicht eintritt) oder aber gleichgültig.

Vielleicht richtet sich der Kommentar aber auch an ein weiteres Publikum, wie es der Radio- oder Fernsehreporter tut. Er kennt sein Publikum auch nicht.

Ich kenne einen Menschen, dem immer ein Kommentar herausplatzt. Schon länger frage ich mich, wieso er das tut. Es fühlt sich an, als ob er jegliche Situation durch Kommentar und Bewegung bestimmen und beherrschen wollte. Da er keine Zeit zum Nachdenken hat, sind Inhalt und Information oft ohne Mehrwert, ja sinnlos. Vielleicht hat er das nur von Eltern übernommen. Vielleicht hat er perfektioniert, was oft im Umgang mit Ostdeutschen passiert: man wird bewertet – offen und laut. Vielleicht will er auch nur gesehen und gehört werden. Es muss ein mächtiges Bedürfnis sein, weil die Kommentare oft peinliche Situationen bei allen hervorrufen.

Vielleicht müsste man ihn auch einmal kommentieren.

Der Kinobesuch

Kaum hat man die Dunkelheit des Kinosaals verlassen, fragt man seinen Begleiter, wie er oder sie den Film fand. Oh, gut oder schlecht – oder sonst irgendwie.

Wir kennen das Gefühl, ein anderes Urteil zu hören. Dann denken wir kurz nach und mildern unser Urteil. Wir beugen unsere Meinung.

Es folgen ein paar Minuten des Austausches über plus und minus des Kinostreifens. Man bewertet einzelne Szenen, den Spannungsbogen, die Schauspieler oder anderes.

Dasselbe vollzieht sich mit Konzerten, mit Theaterstücken, mit sportlichen Wettbewerben usw. Wir bewerten, bewerten und bewerten.

Und so sortieren wir unsere eigene Weltsicht zurecht. Es gibt die guten und die schlechten Filme. Es gibt die, die man besser vergisst. Und es gibt die, die man anderen empfiehlt.

Alles muss bewertet werden! Sonst ist es nicht in der eigenen Innenwelt abgebildet. Diese Abbildung ist die Interpretation dessen, was die Außenwelt darstellt. Nur was man in seine Welt von Gedanken, Gefühlen, Haltungen, Erfahrungen usw. lässt, ist wahr. Wahrheit ist dann das, wo und wie wir ein Phänomen platziert haben. Jeder also hat sein System von Wahrheit. Man kann nur hoffen, dass es seine Verbindung zu einer objektiven Wahrheit nicht verliert.

Depression

Wieso eine Depression so schlimm sein soll, verstehe ich noch immer nicht. Denn sie ist doch wie jede andere Erkrankung.

Es gibt wohl eine Weggabelung zur Beurteilung: eine Schwäche damit zu verbinden, heißt, sich nicht selbst aus dem Schlamassel ziehen zu können. Dann ist sie schlecht. Es ließe sich aber auch eine typische Form des erzwungenen Mitleids erwirken, indem man sich als Kranker darstellt. Diese Zuwendung ist eigentlich gut.

An sich aber geht man aus einer Depression gestärkt hervor: denn man gewinnt an Reife. Krisen-Erfahrungen führen nach dem Überstehen dazu, die Kleinigkeiten des Alltags besser tolerieren zu können. Der Bewertungsmaßstab hat sich verschoben. Das setzt aber auch voraus, dass die Krise abgeschlossen ist, zumindest beherrscht wird. Es stellt sich ein Moment der Einsicht ein, stark zu sein: immerhin hat man ja die Krise überwunden!

Der Mensch ist auch seinen aktuellen Launen ohnmächtig ausgesetzt: so kann er schlecht drauf sein, müde, einen Kater haben oder anderes. Auch Schwindel kann man zugeben. Selbst in vornehmen Kreisen ist es nicht anrüchig gewesen, sich blümerant zu fühlen.

Und auch in der Literatur war ein Zustand größerer Sensibilität und Feinfühligkeit die melancholische Stimmung, die vermutlich zumindest eine depressive Verstimmung war.

Wieso dann also diese Tabuisierung der Depression? Vor allem zeigen die Zahlen doch, dass sie so etwas wie eine Volkskrankheit ist. Wollen wir demnächst auch Rückenleiden verschweigen?

Zudem leben wir in einer Zeit exponentieller Enttabuisierung. Homosexualität ist normal geworden. Diskriminierte und belächelte Minderheiten erhalten einen besonderen Schutz.

Es gibt rational keine Begründung mehr, nicht an einer Depression leiden zu dürfen. Nur das deutsch-preußische Ethos der persönlichen Stärke hält uns davon an. Wollen wir das?

Den Prominenten kannte ich schon früher, als er noch unbekannt war

Kennen Sie diesen immer wieder gleichen Monolog? Sie hören jemanden erzählen, dass er mit x in die Schule ging, sein Nachbar war, er ihn immer in der Kneipe gesehen habe usw. Später erst sei der andere dann bekannt, prominent oder gar berühmt geworden.

Der Erzähler erzählt dies mit dieser Art von Gesicht und Tonfall, als ob dieser Berühmte seinen neuen Status nicht verdiene. Sätze wie ‚ach, der war früher schon komisch‘ oder ‚eigentlich ist der banal‘ könnten so oder ähnlich fallen.

Was nur will uns der Erzähler damit sagen? Ist der Promi ein Dummer? Ist seine Kunst überschätzt? Ist der Charakter so simpel wie von allen anderen auch? Oder bezieht sich das auch auf das Selbst? Dass der Erzähler eigentlich genauso hätte berühmt werden können?

Wahrscheinlich kennen wir alle irgendwelche Menschen, die später einen öffentlichen Status erlangt haben. Wir haben dann den direkten sozialen Kontakt verloren, weil sie einen anderen Weg eingeschlagen haben. Wir kennen diese Personen eigentlich nicht mehr. Dennoch glauben wir diese Person gut einschätzen zu können. Dabei ist doch die Entwicklung dieses neuen Promis steil, macht rasch einen besonderen Typ aus und ist eben in irgendetwas Besonderes, worauf sich seine Prominenz gründet.

Ich beispielsweise kannte einst auch Personen, die eine gewisse Prominenz erlangt haben; bzw. hatte mit Familienmitgliedern oder Bekannten von Prominenten zu tun. Mein prominentester Fall ist wohl Jürgen Klinsmann, mit dem ich – nur kurz – in der Jugend zusammen kickte. Dafür kannte ich den älteren Bruder, mit dem ich mir eine gewisse Feindschaft leistete. Tatsächlich erinnere ich nur wenige Szenen mit Jürgen, der wahrlich jugendliche Lebensfreude demonstrierte. Seine fußballerische Klasse hingegen ist mir nicht mehr vor Augen, zumal zwei Spieler mir für Ihre Exzellenz noch vor Augen sind. Und später verband mich dann mit der Person Klinsmann nichts mehr. Ich war nur immer wieder durch sein Jubeln als Profifußballes peinlich berührt.

Kann ich also mit dem Menschen ‚angeben‘? Eigentlich schon, wenn ich nun eine Freundschaft oder anderes konstruierte. Doch wozu? Mich interessierte in der Erinnerung immer, was aus diesen beiden Klasse-Fußballern geworden ist. Menschlich waren wir nur Masse, Jungs eben.

Anders wäre, hätte ich mit Prominenten in ihrer Ex-Zellenz zu tun. Dann könnte ich vor Dritten prusten. Doch verlaufen sie meist wie erwartet. Diese Promis sind nicht umsonst die Meister ihres Handelns. Das erfuhr ich mit Politikern, die tatsächlich brillant sein können. Besser spreche ich dann nicht von meiner Rolle in dem Kontakt:-(

Der Schwindel der Systeme

Es ist erstaunlich, wie eng wir unsere Grenzen ziehen: meist die Armlänge unseres Alltagslebens lang. Je weiter die anderen Welten entfernt sind, desto weniger fühlen wir, an ihnen Teil zu haben.

Das lokale oder nationale System der Politik beispielsweise gehört schon nicht mehr zum mittelbaren Umfeld, da man fühlt, es nicht mehr beeinflussen zu können.

Das biologische und medizinische Universum ist ebenso ein System, das geradezu ein Fremdkörper ist, obwohl es im eigenen Körper steckt. Auch lassen sich hierbei nur wenige Menschen davon überzeugen, dass ihr Lebensstil etwas mit Veränderungen des Körpers und seinen Erkrankungen zu tun hat.

Und das Wetter und Klima sind dann ganz weit weg. Hierbei sieht der Mensch zum eigenen Verhalten kaum mehr einen Bezug.

Je weiter Reiz und Reaktion sowie Ich und System entfernt sind, desto weniger ordnet man dem eigenen Verhalten einen Einfluss zu. In Folge trägt man dann keine Verantwortung, wenn das System Auswirkungen hat, die sich wiederum negativ auf das eigene Leben auswirken. Nicht zu wissen oder sich um dieses Wissen zu bemühen, ist eine bequeme Art und Weise, sich frei von jeglicher Schuld fühlen zu können.

Als Kind schon kennen wir dieses Verhalten – vielleicht weil uns niemand stoppt: wenn ich die Hände über die Augen lege, habe ich nichts gesehen und trage somit keinerlei Verantwortung für das, was ich hätte sehen können. Aber ich habe trotzdem gehört, was sich zugetragen hat:-)

Das Interesse von Älteren an Tieren

Wer immer mit betagten Menschen zu tun hat, kennt das zunächst schleichende und dann galoppierende Interesse an Tieren und ihren Geschichten. Ältere schauen gerne TV-Sendungen zu Tieren und zu Zoos an. Dieses Phänomen gibt es sonst nur unter Pubertierenden, die sich entweder für Biologie an sich oder für Pferde interessieren. Daneben gibt es natürlich auch noch Briten, die Hunde mögen:-).

Wieso ist das so? Wieso präferieren Menschen plötzlich Tiere? Vermutlich hängt das mit der Lebensphase zusammen: denn es handelt sich ja durchweg um einseitige, klinische und symbolische Beziehungen. Und die sind einfach und gefahrlos. Sie lassen sich beherrschen und einseitig interpretieren.

Gleichzeitig sind Tiere ein Symbol für das Leben. Denn sie müssen sich keinem zivilisierten Dasein mit allen möglichen Regeln unterwerfen. Vielleicht geht damit auch die Sehnsucht und Erfüllung eines unbeschwerten und gesunden Lebens sowie eines geordneten und regelhaften Daseins einher: ein Tier hat keinen Terminstress, so lange es artgerecht leben darf.

Und selbst ein Tierfilm aus der Natur mitsamt seinen grausamen Tötungsakten von Tieren durch Tiere dürfte dann seine Berechtigung erfahren. Immerhin ist es Leben pur und prall. Dass in japanischen Seniorenheimen dann Tamagoshis zum Einsatz kommen, ist daher konsequent. Sie ähneln Fabelwesen zwischen Tier und Kleinkind. Und damit kann man sich die eigene Welt in der Phantasie befüllen. Sie sind harmloser und herzlicher.

Daran denken, was wichtig ist

Reporter haben einfache Wahrheiten: Nach dem Anschlag auf den Bus der Dortmunder Fußballmannschaft einigten sich die deutschen Medien schnell darauf, dass Fußball nicht alles ist. Übersetzt: Es gibt eben mehr als dem Beruf nachzugehen.

Was so unheimlich banal klingt, wird auf ein moralisches Podest gehoben, da man sich höherer Erkenntnis sicher ist. Und man verallgemeinert es, um den Massen von Zuhörern eine Message mitzugeben: konzentriere Dich zuweilen auf das Wesentliche. Das sind Familie und Leben.

Das Beiwerk aus unmenschlichem Kommerz (Vereine und UEFA), teilnehmenden Unterstützten (Fans) und Voyeurismus (es hätte Schlimmeres passieren können) und tapferen Opfern (Spieler Bartra) ist schon fast erwartbar, da die Medien eben auch nach eigenen Regeln informieren.

Gut ist sicherlich, daran zu erinnern, sich Zeit für Wesentliche zu nehmen. Ich frage mich allerdings, ob die Familie das für die Spieler ist. Denn sie tauchen immer dann in den Medien auf, wenn Trennungen anstehen.

Fußball an sich ist eben an Überhöhung kaum zu überbieten. Der Schlager ‚Fußball ist unser Leben‘ klingt uns Älteren noch in den Ohren. Immerhin gibt es auch den relativierenden Satz ‚Fußball ist die schönste Nebensache der Welt‘.

Natürlich könnte man auch ehrlich sein: die Spieler hatten realisiert, dass sie getötet hätten werden können – und zwar in ihrer Eigenschaft als Spieler dieses Vereins. Die Angst ist eine ’normale‘ Reaktion, kann sich zu einem Trauma auswachsen. Das Nachdenken darüber gehört zur ’normalen‘ Verarbeitung, um das Erlebte in sein Weltbild zu integrieren.

Möglicherweise ist ja das Wichtige in dieser Situation genau das: nicht darüber zu erkranken; sich des unversehrten Lebens zu erfreuen; dankbar für das Privileg zu sein, zu prominenten Fußballern zu gehören, denen öffentliche Unterstützung zu Teil wird.

Böse Kollegen

Kennen Sie den Kollegen, der nur noch dadurch angetrieben wird, seine Kollegen in die Pfanne zu hauen? Er/Sie kann nur noch an Diskussionen teilhaben, soweit die Chance darauf besteht, einen anderen kleinzureden, zu entblößen oder zu diskreditieren.

Für manche Menschen steigert sich dies zur Priorisierung ihrer Haltung am Arbeitsplatz. Nicht mehr das Geld (und eventuelle Boni), der eigene Erfolg, die Sympathie der Kollegen oder der Spaß an der Arbeit sind dann die treibende Kraft, sondern die Häme, dass dem anderen etwas misslingt.

Eigentlich ist das die Implosion jeglicher Unternehmung. Denn wie soll hieraus noch etwas erwachsen, dass dem Betrieb oder der Einrichtung hilft? Auch das Gerede über den gesunden Wettbewerb wird dadurch entlarvt, wenn diese Konkurrenz in Feindschaft und Rückzug degeneriert.

Persönlich muss man solchen Kollegen erst einmal begegnen, ohne selbst Schaden zu nehmen. Gut ist, wenn man die Kraft aufbringt, dies rational anzusprechen. Doch der Erfolg dürfte minimal sein.

Vielmehr könnte von Wirksamkeit sein, immer dann zu gratulieren, wenn eine Häme sich Raum geschaffen hat. Dann lässt sich der Täter leichter überführen, auch vor den anderen Kollegen. Man könnte das zählen und jedes Mal anführen, dass ein spezieller Kollege die Liga der Häme anführt.

Kollegen sind eben die allgegenwärtigen Feinde. Und eigentlich ist normal, dass sich zwischen Menschen Spannungen ergeben. Dass Häme entsteht, hat mit der Hilflosigkeit des Hämers zu tun, den Wettbewerb in der Sache anzutreten. Denn er traut sich den ja gar nicht mehr zu.