Kennen Sie den Kollegen, der nur noch dadurch angetrieben wird, seine Kollegen in die Pfanne zu hauen? Er/Sie kann nur noch an Diskussionen teilhaben, soweit die Chance darauf besteht, einen anderen kleinzureden, zu entblößen oder zu diskreditieren.
Für manche Menschen steigert sich dies zur Priorisierung ihrer Haltung am Arbeitsplatz. Nicht mehr das Geld (und eventuelle Boni), der eigene Erfolg, die Sympathie der Kollegen oder der Spaß an der Arbeit sind dann die treibende Kraft, sondern die Häme, dass dem anderen etwas misslingt.
Eigentlich ist das die Implosion jeglicher Unternehmung. Denn wie soll hieraus noch etwas erwachsen, dass dem Betrieb oder der Einrichtung hilft? Auch das Gerede über den gesunden Wettbewerb wird dadurch entlarvt, wenn diese Konkurrenz in Feindschaft und Rückzug degeneriert.
Persönlich muss man solchen Kollegen erst einmal begegnen, ohne selbst Schaden zu nehmen. Gut ist, wenn man die Kraft aufbringt, dies rational anzusprechen. Doch der Erfolg dürfte minimal sein.
Vielmehr könnte von Wirksamkeit sein, immer dann zu gratulieren, wenn eine Häme sich Raum geschaffen hat. Dann lässt sich der Täter leichter überführen, auch vor den anderen Kollegen. Man könnte das zählen und jedes Mal anführen, dass ein spezieller Kollege die Liga der Häme anführt.
Kollegen sind eben die allgegenwärtigen Feinde. Und eigentlich ist normal, dass sich zwischen Menschen Spannungen ergeben. Dass Häme entsteht, hat mit der Hilflosigkeit des Hämers zu tun, den Wettbewerb in der Sache anzutreten. Denn er traut sich den ja gar nicht mehr zu.