Kaum hat man die Dunkelheit des Kinosaals verlassen, fragt man seinen Begleiter, wie er oder sie den Film fand. Oh, gut oder schlecht – oder sonst irgendwie.
Wir kennen das Gefühl, ein anderes Urteil zu hören. Dann denken wir kurz nach und mildern unser Urteil. Wir beugen unsere Meinung.
Es folgen ein paar Minuten des Austausches über plus und minus des Kinostreifens. Man bewertet einzelne Szenen, den Spannungsbogen, die Schauspieler oder anderes.
Dasselbe vollzieht sich mit Konzerten, mit Theaterstücken, mit sportlichen Wettbewerben usw. Wir bewerten, bewerten und bewerten.
Und so sortieren wir unsere eigene Weltsicht zurecht. Es gibt die guten und die schlechten Filme. Es gibt die, die man besser vergisst. Und es gibt die, die man anderen empfiehlt.
Alles muss bewertet werden! Sonst ist es nicht in der eigenen Innenwelt abgebildet. Diese Abbildung ist die Interpretation dessen, was die Außenwelt darstellt. Nur was man in seine Welt von Gedanken, Gefühlen, Haltungen, Erfahrungen usw. lässt, ist wahr. Wahrheit ist dann das, wo und wie wir ein Phänomen platziert haben. Jeder also hat sein System von Wahrheit. Man kann nur hoffen, dass es seine Verbindung zu einer objektiven Wahrheit nicht verliert.