Derzeit tobt die Debatte darum, wieso extreme nationalistische Gedanken vor allem in Ostdeutschland Anklang finden.
Die gängige Antwort für Ostdeutschland lautet: man hätte 28 Jahre nach der Einheit die spezifischen Probleme wahrnehmen müssen. Die Lebensleistungen seien nicht wertgeschätzt worden. Vielmehr sei man auf die Rolle des Diktaturopfers und auf den Schmarotzer in Gesamtdeutschland degradiert worden.
Stellvertretend dafür ist die These des Vorsitzenden Mielke, der besseres Zuhören verordnet.
Antwort Nr. 2: Einfache Antworten
Auf Inforadio hörte ich eine Sendung, in der sich eine ehemalige hessische Unternehmerin, die nun Grundsicherung wegen ihrer MS-Erkrankung erhält, zu ihrem Schicksal äußert: „Wie kann man sein persönliches Schicksal denn dem Staat anlasten?“
Das aber würden nach meiner Erfahrung die Ostdeutschen tun. Die Antwort wäre ja.
Schließlich hatte ja auch Altkanzler Kohl den Ostdeutschen blühende Landschaften versprochen.
Antwort Nr. 3: Empörung lohnt sich
SPD-Politiker Saleh hat jüngst in Berlin gefordert, man solle sich bei den Ostdeutschen entschuldigen. Schließlich sei der Prozess der internen Vereinigung und Integration eigentlich ein Vorgang der Assimilation und Angleichung gewesen.
Tatsächlich scheint diese ständige schlechte Laune mit Blick auf die neue Zeit des wiedervereinigten Deutschlands zum Kammerton und zur normalen Stimmlage geworden zu sein.
Antwort Nr. 4: wir werden verarscht
Das Brummeln wurde zur lauten Empörung über ausgerechnet die Erfolgskanzlerin aus den eigenen Reihen, die es aufgrund ihrer Herkunft hätte besser wissen müssen.
Denn das ‚wie schaffen es‘ strafte all die Lügen, die die Angleichung der Lebensverhältnisse versprochen hatten; also vor allem den Wohlstand und die Bezahlung. Denn diese Angleichung war nie zu schaffen.
Alle Antworten haben eine Logik. Die Logik funktioniert allerdings wirklich nur, wenn die Voraussetzung erfüllt ist, das der Staat der Garantor eines erfolgreichen und erfolgreichen Lebens ist – welch ein Un-sinn!