Mee neither

Diese Kampagne ‚me too’ passt in unser Zeitalter, das immer mehr Empfindungen und rudimentäre moralische Fragen öffentlich diskutiert. Spricht man in der Wirtschaft von neuem IT-Zeitalter, könnte man in der Evolution der Geistesgeschichte von einem moralisch-sensiblen Zeitalter sprechen. Man könnte auch von Zeichen der Hysterie sprechen.

Mit einem Rausschmiss eines wichtigen Hollywood-Produzenten begann alles. Der soll Massen von Frauen sexuell missbraucht haben, in welcher Form auch immer. Es folgen britische und US-amerikanische Politiker, Schauspieler wie Kevin Spacey und viele andere.

In kürzester Zeit führt es zu einer Art von Massen-Outing, womit alle möglichen Personen angeben, Opfer von Übergriffen geworden zu sein. Mich wundert dabei, dass nicht eine Website geschaffen wurde, um eine Liste anzulegen. Das ging anders: die Aktivistin Milano rief Frauen im Zuge dieses Anlasses auf, #MeToo zu nutzen, um auf Twitter sein Outing zu veröffentlichen. An einem Tag, dem 16.10.2017, waren es alleine eine halbe Million, die ihr folgten.

Nun stellt sich natürlich die Frage nach der Wahrheit, sind eigentlich alle Frauen Opfer von sexuellen Missbrauchs? Oder ‚nur’ von sexueller Belästigung? Gehört denn die Anbahnung eines sexuellen Kontaktes nicht zum normalen Verhalten der Menschen? Welche Regeln kann und muss es dafür geben, um überhaupt noch eine solche Normalität leben zu dürfen?

Symptomatisch war eine Schlagzeile über Dustin Hoffman, dem gegenüber auch Vorwürfe aufkamen – wie eigentlich allen prominenten Männern gegenüber: „Ich habe mich vergewaltigt gefühlt“, äußerste ein vermeintliches Opfer. Was heißt das nur für den Leser? Gefühlt? Oder vollzogen? Was soll das?

Die hysterische Folgewirkung zeigt auch, dass gar Museen anfangen, ihre Kunst zu hinterfragen (http://www.zeit.de/2017/52/sexismus-kunst-zensur-meetoo). Es werden Stimmen laut, die fordern, sexuell anreizende Motive aus den öffentlichen Beständen zu entfernen.

Was tun?

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