Das Alter der Menschheit

Wie alt ist der Mensch? Wie viele Menschen gab es insgesamt schon? Und wie viele Familien haben eigentlich schon ihr Experiment durchlebt?

Man liest, dass der moderne Mensch 180.000 Jahre alt ist. Angesichts des Alters des Lebens und des Planeten ist das nichts – so gut wie nichts. Und dennoch hört es sich wie eine recht lange Zeit an. Legt man für die Zeit einer Generation 25 Jahre zugrunde, macht das insgesamt x Generationen.

Was hat sich nur alles in dieser Zeit getan? Der Mensch war erst einer, der in den Wäldern Früchte und andere Nahrungsmittel sammelte – so wie man heute in Outdoor-Trainings lernen kann. Dann jagte er große Tiere, worüber er zum Fleischfresser wurde.

Dann fing er an zu siedeln und sich seine Nahrungsmittel über den Ackerbau und die Tierhaltung zu besorgen.

Und in einem kurzen Zeitraum sind wir wie heute: durch die der Verwandlung der Hand-in-den-Mund-Versorgung ernähren uns Spezialisten, nämlich Bauern und Landwirte, währenddessen wir völlig neuen Möglichkeiten des Lebensvollzuges nachgehen können.

Geschichte ist aber erst die Entwicklung der Formen von gemeinschaftlich, von kleinen Gruppen zu dem Wirrwarr heute.

Menschheit ist also ein Rahmen, der eigentlich ein bloßer Begriff für völlig unterschiedliche Lebensweisen ist. Eigentlich ist die Klammer nur dieser schnöde menschliche Körper, der aufrecht und unbehaart daher kommt. Und der ist Objekt und Untertan seines Kopfes, gibt nicht mehr den Ton an. Der Körper ist der Lebensweise unterworfen, die der Kopf will.

Und so sind wir auch dem physischen Konzept des Menschseins entwachsen, ja entfremdet. Es ist Masse, die geformt wird. Der Mensch definiert sich heutzutage durch das Resultat von Fühlen und Denken – und natürlich die Auswirkungen seines Handelns. Er orientiert sich viel weniger an den Begehrlichkeiten des Körpers.

Und insoweit ist das Alter der Menschheit unerheblich für uns heutzutage. Die Erinnerung zurück bringt nur dann eine Einsicht, wenn wir den Gesetzmäßigkeiten und somit auch Malaisen und Krankheiten des Körpers verstehen wollen. Schließlich hat sich unser Körper nicht – und überhaupt nicht – geändert, sieht man von den Zivilisationskrankheiten ab.

Gleichsam ist auch das, was untechnisch Emotion genannt wird, mit dem Innenleben des Körpers erklärbar, wir Hormonen, temporären Stimmungen wie Stress oder Hunger. Es ist daher schon seltsam, dass der gängige öffentliche Kommentar die Emotionen als etwas betrachtet, was toll ist und wegen seiner Urtümlichkeit positiv betrachtet werden sollte.

Nehmen wir das Beispiel der Kommentierungen von Fußballspielen: „die Mannschaft zeigt Emotionen“, d.h. den Willen zum Sieg und die Wiederbelebung des Kampfgeists – und plötzlich wird gewonnen:-)

Oder nehmen wir das Beispiel der Unsicherheit über das irrationale Verhalten gegenüber Fakten, die nicht geglaubt werden wollen. Das kann der Klimawandel sein, die Globalisierung von Migration und Kultur oder die Katastrophe y. Was ist an einem solchen Begriff von Emotion gut?

Ansonsten spielt die Menschheit vor uns eher die Rolle, sich davon abgrenzen zu müssen: was früher war, ist alt und überkommen. Retro mag schick für die Form und Mode sein, mehr nicht.

Es ist schade, dass Erbe nur ‚alt‘ ist.

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