Das geht nicht!

Der kürzlich verstorbene Film-Photograph Ballhaus meinte in einem Interview zu seiner Emigration in die USA, ihn habe genervt, dass man in Deutschland immer nur gesagt habe: das geht nicht! So könne man nie Innovationen und Experimente machen.

Wer verbindet das nicht mit unserem Land? Dieses ständige NEIN. Würde man einen weltweiten Vergleich an Schildern und öffentlichen Warnhinweisen starten, käme Deutschland wahrscheinlich auf das Podest – vielleicht hinter Singapur:-)

Wir lehnen das instinktiv ab, empören uns öffentlich über all‘ diese Verbote. Doch sind es keine fremden Mächte, die uns Verbote auferlegen. Wir sind es selbst. Auch wenn wir staatliche Autoritäten oder gar Politiker dafür verantwortlich machen, sind wir es doch wieder selbst.

Es ist eigentlich gleichgültig, welche Situation wir nehmen. Verständlich scheint uns der Aufschrei nach mehr Regeln bei einem Terroranschlag oder einem Verbrechen: hätte man nicht…? Müsste man nicht…?

Ich kenne noch diesen Satz, der wohl andere Wendungen nach der Generation meiner Eltern erfahren hat: das gehört verboten; daneben steht der Satz: das gehört sich eigentlich verboten.

So wollen wir auch unser Alltagsleben – und zwar in allen Facetten – geregelt haben. Und zur Ausübung pflichtgemässen Handelns gehört nun einmal auch das Verbot der Alternative. Das geht so nicht!

Das eint uns Deutsche, ob wir jung oder alt, links oder rechts, reich oder arm sind. Wie sind überzeugte Regeler und vor allem Aufrufer von Regeln.

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