Am Weltfrauentag (immer am 08. März) wurde ich überrascht, als mir jemand erzählte, dass die Männer im Büro morgens den Frauen das Frühstück bereit gestellt hatten.
Eigentlich kenne ich nur den Diskurs, dass Frauen strukturell, aber auch in konkreten Situationen unterdrückt werden: Equal Pay; Gewalt gegen Frauen; das muslimische Frauenbild; usw. Und nun plötzlich die Verehrung der Frau? Spontan überrascht mich die Erinnerung an die Mutterehrung in der Nazizeit, als die vermeintlich biologische Produktion von jungen Männern zelebriert wurde.
Doch die Stellung der Frau in Russland ist dann manifest, wenn man eine kennen lernen darf. Denn man ist als protestantischer Deutscher nicht darauf vorbereitet, Charme zu zeigen, Verehrung zu demonstrieren, der Erfüller von Launen zu sein usw.
Russinnen fordern von Männern viel ein. Sie sind weniger Partner denn Diva. Gleichzeitig sind sie jedoch auch treu, was uns Westler wiederum verwundert. Die Mischung ist seltsam.
Ich habe genau drei Russinnen vor Augen. Sie waren in jeder Beziehung ’schwierig‘. Meine erste Begegnung war die in einer Integrationsklasse in den 1990er Jahren. Bei einem freien Aufsatz schrieb diese auf natürliche weise hübsche Frau, dass ihr deutsche Frauen leid täten: denn sie seien so verwahrlost; einfach nicht zurecht gemacht.
Dann traf ich eine elegante ehemalige Tänzerin, die ein wildes Road Movie als Biographie zu erzählen wusste. Ihre Sympathie war unmöglich zu erlangen, da sie alles, was ich sagte, einer grundlegenden Kritik unterzog, daran zweifelte.
Und kürzlich begegnete ich bei der Arbeit einer Weißrussin, die sich nicht auf einem Dialog auf Augenhöhe einlassen konnte. Zu sehr musste sie ihr Ich in den Vordergrund stellen, um einen Dialog akzeptieren zu können. Ein beliebiges Thema wurde zum Kampf um das letzte Wort.
Alle diese Frauen sind Kämpferinnen auf deutschem Boden: sie kämpfen um ihr Dasein – und für die Aufrechterhaltung dieser Kultur der Russin an sich.
Ich sehe für mich eine enorme Herausforderung, mit solchen weiblichen Charakteren umzugehen. Denn ich habe keine Wahl: entweder ich erfülle die Erwartungen, die Frau zu hofieren – oder aber es ist Schluss!