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Ein Kollege von mir teilte mir kürzlich beiläufig mit: „ich muss einmal wieder ein Blutprobe machen. Denn meine Ärztin ist immer so erfreut darüber, wie gut meine Cholesterin-Werte sind.“

Ein interessanter Start für eine Unterhaltung, dachte ich. Und wusste nicht so recht, was antworten oder reagieren. Vermutlich bestand die Erwartung meines Kollegen darin, dass ich anerkennend und beeindruckt Kenntnis davon nehme.

Doch was hat er nur davon? Ist das wie ein Espresso, der kurz dafür sorgen soll, dass meine Stimmung steigt? Oder gibt es eine Message, die besagt, dass Ärzte ihn für gesund halten – obgleich er körperlich eher den Anschein gibt, an irgendetwas zu leiden?

Ich weiß es nicht. Es ist in etwa so, als ob mir ein 3-jähriger zurufen würde: „Papa, Papa! Guck ‚mal, was, ich kann!“ Nun kann ich daraus ableiten, dass auch Erwachsene ihre fundamentalen Bedürfnisse erfüllen müssen – so grotesk es auch scheint, wenn für Personen um die 50 inadäquates Verhalten vorgeführt wird.

Interessanter ist jedoch, dass in die Linie mit dem sonst demonstrierten Verhalten zu setzen. Es ist der Kollege, der kaum eine Gelegenheit auslässt, bei anderen eine Nachlässigkeit, ein Fehlverhalten, eine Störung oder anderes zu mutmaßen.

Vielleicht muss ich in dieser Sache und zu diesem Kollegen wirklich mein Verhalten ändern: und mit einem Kind sprechen.

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