Es gibt Arbeitsatmosphären, in denen nur noch Eifer und Engagement einzelner Personen zu erwarten sind, wenn man damit Kollege x Schaden zufügen kann.
Wie hoch die Kosten für solches Verhalten wohl sind? Wenn man dies für ein ganzes Land aufrechnen würde? Was wohl das Äquivalent an öffentlichen Investitionen wäre?
Meist sind langlebige Konstellationen dafür verantwortlich. Gerne würde man denken, dass Menschen sich in ihren Animositäten verhaken können. Weniger ist dies nur wahrscheinlich als es ganz sicher passiert.
Mir erzählte eine junge Frau, dass sie recht lange im Sozialwesen gearbeitet habe. Sie wechselte oft Job und Anstellung. Auf meine Frage nach der Ursache für die vielen Wechsel erklärte sie, dass diese offene Art und freigiebige Art des gegenseitigen Umgangs zu ständigen Konflikten geführt habe. Öffnet man sich dem Konflikt, ist er eben präsent – und sehr erschöpfend.
Psychologen erklären, dass Gelassenheit gegenüber Störfaktoren leicht bewältigt werden – es sei denn, sie kommen häufig / immer vor und gehen dem Beobachter mächtig auf die Nerven. Dann baut sich Druck auf, der auch bei der winzigsten Andeutung einer Wiederholung abgelassen werden muss. Wahrscheinlich kann man sich so auch viele Totschläge und Morde in Beziehungen erklären: einer der beiden konnte mit einigen ’schlechten‘ Gewohnheiten einfach nicht mehr.
Und so können auch kleine und großen Sabotagen zum Elixier von Aufmerksamkeit und Arbeitssinn werden – um diesem oder jenem Kollegen Schäden, ihm oder ihr eines auswischen zu können. Dann plötzlich können die lethargischsten Mitarbeiter zu großer Form auflaufen. Sie wittern dann plötzlich die Chance, dem anderen zu zeigen, dass niemand an Ihnen vorbeikommt.
Meist wird das von der öffentlichen Demonstration begleitet, man selbst könne es besser. Schließlich machen die anderen die Sache schlecht. Das lässt ja nur den Schluss zu, Sie können es besser.
Was machen?