Mir fällt immer häufiger auf, dass Frauen ein Problem mit fairem Wettbewerb haben. Ich bin mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht – oder gar eine falsche Beobachtung ist.
Ich erinnere mich noch an die Geschichte, als ich eine Bekannte bei einem Lauf überholte und ihr danach einen Gruß zuwarf. Sie beschwerte sich dann später darüber, dass dies ‚unmöglich‘ gewesen sei. Eine zweite Erinnerung ist die an die emotionale Empörung, in einem Team ausgewechselt zu werden. Es ging darum, eine Person zu ersetzen, die die Arbeitslast nicht mehr erbringen konnte. Die Entgegnung war, dass das verletzend sei und einem mechanistischen Weltbild entstamme.
Auch gibt es diese öffentliche Belustigung, mit der Frau sich über die Männer erhebt: „diese komischen Alpha-Spielchen sind so doof!“ „Das Ritual müssen sie immer erst einmal machen und ihr Ding vergleichen.“
Frauen lehnen Wettbewerb ab, nicht aber Konflikt. Immerhin können sie von sich selbst sagen, sie seien eine Hexe. Zudem scheinen sie auch dem radikalen Selbstvergleich zu unterliegen, da es ihnen leicht fällt, andere Frauen verbal abzuwerten.
Ich habe mich gefragt, ob Frauen einen fairen Wettbewerb kennen bzw. leben können. Männer scheinen mir in der Masse auch nicht dazu fähig; doch gibt es immerhin eine Gruppe, die das absolut und konsequent umsetzt. Der höflichste Wettbewerber ist wohl der Student an einer englischen Hochschule, der sich misst, um zu schauen, wo er steht. Diese tolle Einrichtung der debating society ist Abbild dafür.
Will der Mann nun mit der Frau in einen Wettbewerb treten, wird er eigentlich ohne gemeinsame Regeln geführt. Daher tritt dann auch sehr rasch ein gegenseitiges Missverständnis auf. Also tauscht man sich besser vorab über den Wettbewerb an sich aus. Sieht die Frau keinen Mehrwert darin, kann aus dem Wettbewerb niemals ein solcher werden. Also Hände weg davon!