Es gibt Menschen, die ein unentwegtes Lächeln im Gesicht haben. Mir fällt ein ehemaliger Vorgesetzter ein, der immer irgendwie schmunzelte. Ich wusste nicht, ob das ein aufgesetztes oder echtes Lächeln war.
Roger Willemsen, den vermutlich viele kennen, war ein anderer dieser Lächler. Er konnte eine gesamte Talkshow hindurch lächeln. Es gibt aber auch Lächler-Profis, wie Eiskunstläufer, Tänzer, Geistliche und andere, die mit ihrer professionellen Rolle das Lächeln zum Dauerzustand machen.
Ich habe Argwohn, wenn ich solche lächelnden Menschen treffe. Ich denke dann, sie wären arrogant oder würden sich lustig über mich machen. Denn es ist so ungewohnt, dass sich mutmaßen ließe, diese Menschen seien durch den Konsum von Drogen in diesem Zustand.
Zwischenzeitlich habe ich verstanden, dass Menschen sich bewusst für ein Lächeln entscheiden können. Das gilt wohl nicht für die ohnehin freundlichen Menschen, die das aus ihrer Kindheit mitbringen. Es gibt
Menschen, die sich sagen: „ab jetzt habe ich für jeden ein Lächeln übrig.“
Dennoch bleibt der Argwohn. Denn es scheint uns angeboren, zwischen dem bewussten und ausgebrochenem Lächeln zu unterscheiden. Das vermeintlich falsche Lächeln wird dann als Grinsen wahrgenommen. Es wirkt maskenhaft. Man kann hierbei nicht von seiner natur lassen.
Das Gefühl stellt sich ein, der andere wolle seine Mitmenschen manipulieren – um irgendeinen persönlichen Vorteil zu erlangen. Würde man dies thematisieren, könnte der Lächler die Unterstellung wohl kaum gegenstandslos machen. Er würde zwar anführen, keinen Vorteil für sich erlangen zu wollen. Und dennoch bliebe man im Zustand des Zweifels.
Bewusste und überzeugte Lächler haben es schwierig. Und dennoch sollte man versuchen, ihnen mit einem Lächeln zu begegnen.