Viele Prominente tauchen immer wieder in unseren Leben auf. Dazu gehören alle Personen, die uns durch Fernsehen und Printmedien vermittelt werden. Irgendwann glauben wir, sie zu kennen. Schließlich gehen sie ja in unseren Wohnzimmern ein und aus.
Man macht sich vom Gesicht und den Rollen eines Schauspielers ein eigenes Bild: Doch plötzlich erlebt man genau diejenigen in Talkshows oder Portraits, von denen man ein spezifisches Bild im Kopf hat. Und deren Verhalten kann dann stark mit der eigenen Vorstellungswelt kollidieren.
Mir ging es so mit Schauspielern, die in ihrer Glanzrolle schmierige Landadelige darstellen, sich aber plötzlich als differenzierte Geister entpuppen; oder man sieht eine Schauspielerin immer wieder in einer Rolle einer mutigen und unabhängigen Frau, die aber ohne ihre Rolle nur ein Häufchen Unsicherheit ist.
Das passiert allen Menschen. Nun kann man diese Fehlerquelle so hinnehmen – und den Fehler freilich weiter begehen. Daraus lässt sich jedoch auch lernen. Denn man lernt, dass man irrt, wenn man sich selbst für vermeintlich logisch, fehlerfrei hält und richtig zu kombinieren und zu konstruieren glaubt.
Allen Menschen könnte man so begegnen und sie allmählich und schleichend kennenlernen. Man würde das auf das ‚Urteil‘ verzichten, um nicht hineinzufallen. Dies ließe sich in eine Hypothese oder einen Entwurf münden lassen.
Auch sich selbst könnte man so begegnen.