„Ich und mein Schicksal“ sind alles, was ich habe. Denn wenn Körper und Geist sich verabschieden, dann war es das. Es gibt kein zweites Mal, nur dieses eine mal.
Es gibt unter Physikern eine Debatte, ob das Universum, in dem wir leben, das einzige sein kann. Alleine schon unsere eigene Kraft an Bildern und Vorstellung würde sagen, das neben einem etwas nicht nur nichts sein kann. Es muss doch dort etwas anderes sein…
Das Bild des Multiversums geht davon aus, dass mehrere Universen nebeneinander bestehen. Zwar kann man das nicht belegen, doch genauso wenig widerlegen.
Der anregendste Gedanke ist der, dass wir uns selbst in einer dieser Parallelwelten wiederfinden könnten. Nun haben wir heutigen Menschen den Vorteil, uns gar ein praktisches Bild davon machen zu können, indem wir den Avatar kennen. Ich könnte also eine Figur in einer anderen Welt sein.
Mit dem Unterschied zur virtuellen Welt des Internets lässt sich mein Schicksal in einer Parallelwelt aber nicht steuern – es ist einfach da.
Könnte ich also auch dort ein Leben oder eine irgendwie geartete Existenz haben? Wie wäre es wohl, wenn ich mich selbst sehen könnte? Was würde passieren, wenn ich mich selbst treffen würde? Würde ich mich mögen? Hätte ich mich vielleicht anders entwickelt? Wäre das dann eine andere Version meiner selbst, gar eine erfolgreichere oder bessere?
Man könnte sich ein Bild von sich machen, das Ideal ist. Das könnte Ansporn sein. Vielleicht ließe sich gar ein Dialog mit sich selbst starten.
Hüten muss man sich jedoch davor, nur noch in der Parallelwelt zu leben! Denn dann verpasst man das hier und jetzt. Nur die rühmlichen Augenblicke einer parallelen Existenz zu pflegen, würde bedeuten, im Irrealen zu verhaftet zu bleiben.
Im Gegensatz zum Schlaf hat man es in der Hand, aktiv an einer solchen gedanklichen Parallelwelt teilzuhaben.
Man sollte sich auch nicht von den toleranten Realisten beeindrucken lassen, die da sagen, dass das Zeitverschwendung sei. Schlimmer noch wäre den intoleranten Realisten nachzugeben, die sagen worden, dass das doch eher psychologisch krank sei.
Also Mut zum Paralleluniversum!