Gedankenwirrwar

Wie viele Menschen machen sich tatsächlich ein Bild von dem, wie Ihr Denken aussieht? Wie sehe sein typisches Denken wohl aus, wenn man es malen müsste? Als Bild ist es schwierig: doch meist brabbelt man vor sich hin. Es kann aber auch ein Dialog sein.

Manchmal gleicht es einem Gewitter, dann wieder einem Kampf. Denn es gibt sehr wohl innere Stimmen: zuweilen ist es ein innerer Schweinehund, dann ein Schutzengel, dann wieder die Ermahnung der Eltern und und und. Man kennt von Siegmund Freud den Konflikt zwischen Es und Ich und Ich und Über-Ich. Und das ist nicht nur Theorie.

Und es existieren auch Glaubenssätze, die deutschen Sprichwörtern und typischen Denkweisen entsprechen können: das wird schon gut gehen; dagegen kann man nichts machen; usw. Aber es gibt sicherlich auch individuelle Glaubenssätze, wie ‚ich kann nicht singen‘ oder ‚die Welt war schon immer ungerecht zu mir‘.

Oft wird man aber auch von spontanen Urteilen überrascht: den Typ mag ich nicht; das ist ein schönes Kleid; hier fühle ich mich wohl.

Tatsächlich gibt es auch Bilder, die meist aber nur ‚flashes‘ sind. Es Können Bilder aus der Vergangenheit sein, wenn man beispielweise an einen Ort denkt. Auch malt man gelegentlich eine Landschaft nach, so man aus dem Fenster eines Zugs schaut.

Spannender noch wird es, wenn man tatsächlich einmal eine Tageskurve aufmalte. Gibt es einen Rhythmus, der sich beobachten ließe? Was strukturiert mein Denken – nicht die äußere Welt?

Und welche Teile nehmen welchen Anteil an? So die Feststellungen, die der Körper erzwingt: ich habe Hunger; ich bin müde; hier ist es zu heiß; o.s.

Eine Frage ist natürlich, ob man ‚Ordnung‘ in die vermeintliche ‚Unordnung‘ bringen kann: wäre das nicht schön, sein Denken zu beherrschen zu können? Aber welche Instanz bitte sollte das denn tun?

Und wie beurteilte man wohl sein Denken, wenn man es aufgeschrieben sehen würde wie ein Transkript? Wäre es schön? Wäre es schlau?

Es gibt die Schlauberger und Besserwisser, die empfehlen ‚denk doch ‚mal nach‘ oder ‚hinterfrage Dich selbst‘ und eigentlich nur sagen wollen ‚Du liegst falsch‘.

Man müsste seinem denken eben doch begegnen! Es begleitet einen, es macht einen aus. Und dennoch kann man es kaum fassen.

Übrigens: es gibt kein Fazit aus dem Denken über das Denken! Dazu ist es zu wirr!

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