Martin Walser, der Schriftsteller aus dem Süddeutschen, sagte in einem Interview (SPIEGEL 52/2012, S. 134): „Und ich sage jetzt vor Zeugen: soweit möchte ich mich bringen, dass ich nicht mehr recht haben oder mich verteidigen will!“
Walser ist 85 Jahre alt und zieht eine ganz eigene Lebensbilanz. Er hat keine Lust mehr auf diese Auseinandersetzung mit der Außenwelt.
Manfred Rommel hat einst in einem Interview gesagt, die wahren Abenteuer fänden eigentlich im eigenen Kopf statt. Er war schwer an Parkinson erkrankt und konnte nicht mehr das Haus verlassen. Vermutlich war er dafür dankbar.
Ist das der Zustand des Weisen? Er zieht sich in sich zurück und lässt die anderen anders sein?
Ist das auch ein Ideal für die Lebensmitte oder gar die Jugend? Immerhin ist es ein Benchmark: denn das besagt, dass man sich weder von der Meinung anderer abhängig machen noch sie beeinflussen muss.
Dieser Schritt bedeutet nicht den bewussten Verzicht auf eine Spiegelung durch die anderen. Der ist auch weiter spannend.
Doch kann man sich auf die innere Auseinandersetzung zwischen den eigenen Stimmen einlassen, sich als Zuhörer zurücklehnen sowie sich über den Austausch und den Erkenntnisgewinn freuen.
Es lebe die innere Einkehr!