Ich kannte einst einen unheimlich attraktiven Menschen – eine Frau. Sie war wahnsinnig lebendig, ueberraschend, humorvoll und kreativ, ehrlich und herausfordernd.
Die Welt hat sie verloren, da sie sich mit einem streng Gläubigen vermaehlt hat. Seitdem fehlt von ihr jede Spur. Der Mensch ist weg, die Huelle lebt fort.
Es laesst sich beobachten, dass Konvertiten immer streng glaeubiger als die etablierten Glaeubigen sind. Das mag ein Dienst am neuen Kollektiv sein, um seinen Nuetzlichkeit unter Beweis zu stellen.
Vertikutieren ist ein Bild fuer Konvertieren: es wird alles auf den Kopf gestellt und durch ‚den Wolf gedreht‘. Kein Stein bleibt auf dem anderen.
Wieso tun das Menschen? Sind sie einfach unzufrieden mit ihrem bisherigen Sein, mit ihrem Leben? Sind sie ihrer Identitaet, ihrem Ich müde und ueberdruessig geworden?
Im Gegensatz zum Karneval kann man den neuen Mantel des streng Gläubigen nicht einfach ablegen und sich umziehen. Man waescht ihn und zieht ihn immer wieder an.
Auch wenn Menschen ihre Zustaende immer wieder aendern, unterschiedliche Laender bereisen oder ihr Repertoire an Wuenschen und Erwartungen ableben – duerfen wir unser unserer eigenen Attraktivitaet und der Freude seiner Mitmensch einfach so entziehen?
Ob Gott das so wollte?