„Mit einem rotzigen Lachen verabschiedete sie sich, als sie am Vortag ihren Song mercy dispense à capella eingespielt hatte.“ So endete eine Hommage im Radio am 50. Todestag der Sängerin, dem 04.10.2020 (https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/kultur/202010/04/Janis_Joplin_Todestag_Musikerin_Rock_Blues.html).
Und dann wurde dieses einzige Lachen vom vermutlichen Originalband eingespielt – herrlich! Es verrät irgendwie dieses kecke „jetzt habe ich es“. Gleichzeitig ist es Ausdruck eines jugendlichen ‚basta‘ – als ob man der Welt zeigen möge, dass man es kann.
Das war dann das letzte offenkundige Lebenszeichen, bevor sie am nächsten Tag in Hollywood nach einer Überdosis Heroin tot aufgefunden wurde. Dieser Tod klingt gar nicht so wie dieses frische und lebendige Lachen, das sie davor noch lachte.
Andererseits zeigt diese Diskrepanz, wie wenig Menschen kongruent sein müssen. Denn sie können einerseits jugendlich naiv, andererseits eben einzigartige Könner ihres Sujets sein.
„Live fast, love hard, die young!” ist wohl der Wahlspruch der Toten dieser Jahre.
Jedenfalls bin ich froh über dieses dreckige Lachen, was so viel sympathischer ist als das Kreischen auf der Bühne, das für mich persönlich den Grenzbereich weg von der Musik überschritten hatte. Ist es dann nicht schön, mit einem Lachen erinnert zu werden?