Helden-Opfer

Was können Männer doch für Helden sein! Komischerweise sind sie das auch, wenn sie wie kleine geschlagene Verlierer auf ihre Gruppe zukommen und beteuern können, dass der Körper leider nicht mitgemacht hat.

Kennen Sie das von den Fußballplätzen und Laufstrecken dieser Welt? Da humpelt man sich gerne unter Beifall der Zuschauer vom Schlachtfeld. Und man hofft auf den bedauernswerten und gleichwohl anerkennenden Blick von einem Dritten.

Das kann auch ganz andere Verhaltensweisen annehmen. Aus meiner Jugend kenne ich diejenigen, die gerne diese Arm- und Beinbinden trugen, um den Mitmenschen ihre Verletzungen zu demonstrieren. Heute sehe ich das häufig bei Tapes für Läufer. Die sind so schön bunt, dass sie nicht übersehen werden können. Und immer wieder heißt die Message: wir sind trotz halber Kraft volle Fahrt voraus gestoben.

Offenbar müssen sich Menschen ihrer Besonderheit von Dritten immer wieder versichert werden. Dies ist vor allem dann seltsam, wenn man dasselbe wie die anderen tut, und zur selben Zeit. Jedes Mittel ist gerechtfertigt und jeder Zweifel beiseite geschoben, wenn man nur die soziale Anerkennung von Dritten erhält. Es ist wie die Nahrung, die der Mensch rein biologisch benötigt.

Ich las einst die Geschichte, dass soziale Anerkennung auch heißt, an der gemeinsam geschlagenen und gerissenen Beute teilhaben zu können. Sonst wird man an den Rand gedrängt und verhungert. Der Außenseiter überlebt tatsächlich nicht. Und dieses biologische Erbe scheint unser Verhalten bis ins Mark zu bestimmen.

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