Monster

Ein Postbote stockte vor der durchsichtigen Tür, als er uns sah. Dann trat er doch in den Licht durchfluteten Korridor. Er kam auf uns zu und fragte: „haben Sie Waffen dabei?“ Meine Verneinung kommentierte er mir der Aussage, dass wir doch alle kleine Monster wären. Ich passte. Schließlich fragte ich, ob er denn die postalische Sendung x hätte. Er gab sie mir nach umständlicher Suche in die Hand.

Tja, dachte ich bei mir. Ist das sozial adäquat? Ist der Mann verrückt? Wie soll ich auf solche nicht gewöhnlichen Fragen reagieren?

Wahrscheinlich will man einfach nur weglaufen. Denn man ist so sicher im Umgang mit sozial adäquatem Verhalten. Und plötzlich kommt jemand daher und provoziert eine Situation, die ungewohnt ist.

Und dann könnte man sich – soweit man Zeit zum konzertieren Nachdenken hat – fragen, ob man offen für solche Situationen ist; oder aber lieber den Normalzustand hat; man doch lieber den Standard abspult, wie man sich eben so verhält.

Ich wurde zwar neugierig, konnte das aber nicht befriedigen. Denn ich argwöhnte, dass ich den Dialog nicht übersehen, wohl kontrollieren könnte. Also ließ ich es. Denn mir war unklar, ob der Bote das ernsthaft rational meinte oder eben nur aus einer Lage der psychischen Verrückung.

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