Ein herrlicher Ausdruck!
Für die Masse an Menschen zählt das Werturteil, die Entscheidung oder die Einschätzung, wenn sie einen Sachverhalt anschauen. Zu zeitintensiv und zu anstrengend ist, auch die Qualität und Schlüssigkeit einer Meinung nachzuvollziehen. Es ist wie ‚der Glaube‘ an die mathematische Lösung, für die es keiner Betrachtung der Herleitung bedarf.
Wieso bringt man jungen Menschen nicht bei, dass dies wichtig ist? Und wie man das macht? Ist der bloße Erörterungsaufsatz genug? Muss man Lernmethoden kennen, Logik und Entscheidungsschritte?
Der Mensch ist sowohl ein Mängel- als auch ein Routinewesen, vor allem ist er eine Effizienzmaschine: wozu differenziert nachdenken, wenn es auch ohne geht?
Wir leben jedoch in einer Zeit, in der der Mensch mit dieser Haltung nur schwer zurecht kommen wird. Denn es herrschen eine Pluralität von Meinungen; eine komplizierte (Um)Welt voller Herausforderungen;
Einer Argumentation zu folgen, ist ein wenig wie einer Geschichte lauschen. Es ist wie ein Experiment, um zu schauen, wie der Faden weiter gesponnen wird. Man muss nur aufpassen und sich nicht von dem Strom der Bilder forttragen lassen. Man sollte nicht in der Erwartung sein einzuschlafen.