Und immer wieder diese traurigen Todesnachrichten! Wie unsere Eltern früher, sagen wir zwischenzeitlich immer häufiger, dass es immer weniger werden, zu denen wir in unserer Jugend aufgeblickt haben. Es ist jedes Mal ein Verlust an Vertrauen und ein Mehr an Einsamkeit, wenn uns bekannte und geschätzte Personen verlassen.
So wie die Geschichten von Genanzino. Ich weiß wirklich nicht mehr, wie ich auf diese belustigende Literatur traf. Doch musste man diese Bandwurmgeschichten einfach weiter lesen, wenn man einmal begonnen hatte. Sie stellen einen Sog her, dem man sich nicht entziehen kann. Es ist wie ein perennierender Faden von amüsanten Geschichten und Märchen.
Genanzino war dabei die immerselbe Figur, die wie in einem Road Movie hin- und hergeschubst werden. Seine zentrale Figur war immer Opfer der äußeren Umstände. Das Leben kam zu ihm.
Die Absurditäten und Grotesken sind der Lohn für das Lesen. Das Gesicht bewegt sich von einem zum anderen Schmunzeln, ohne das man dies bewusst wahrnimmt.
Genanzino entzieht sich literarischer Genres: es sind keine Novellen, keine Romane und keine Gedichte! Abschnitte existieren schon gar nicht. Legt man das Buch beiseite, weiß man nicht, wie man wieder in den Fluss springen soll.
Die seltsame unschuldige Melancholie macht die Figur zu einem Kind oder einem Menschen, den man die Hand durchs Haar streicheln will, so unbeholfen und mit großen Augen geht es durch die Welt.