Eine etwa 30 jährige Frau meinte kürzlich, es solle endlich ein Teil erfunden werden müssen, das einen bei Bedarf in den Arm nimmt. Hingegen wäre der Boxsack doch nur für den Zustand der Wut und ihres Ablassens brauchbar.
Es gibt bereits das professionelle Angebot, sich kuscheln zu lassen. Doch könnte das in der Praxis schwierig werden. Zudem gibt es die Bewegung der Free Hugs, die befremdlich daher kommt.
Einst hatte ich eine seltsame Situation zu überstehen, als ich einer weinenden Frau gegenüberstand und die mich einfach in die Arme nahm. Dann gesellte sich eine dritte Person dazu, die um die Erregung der traurigen Frau wusste. Sie umarmte diese Frau dann noch von hinten. So standen wir dann als Knäuel vereint – und zwar lange. Diesem Zustand konnte ich nur wenig abgewinnen.
Gleichzeitig kann ich mich noch an dieses temporäre Ereignis erinnern, das uns in der sog. Tanzstunde in den 1980er Jahren widerfuhr, der Stehblues. Da standen wir pubertierenden also zu langsamer Musik herum und bewegten uns kaum. Auch das war befremdlich.
Weiter in meinem Sammelsurium an Erlebnissen fällt mir eine alte Bekannte ein, die mich herzlich und heftig umarmt, wenn sie mich gelegentlich trifft. Dies wiederum ziehe ich dieser leichten Berührung mit der scheinbar unwillkürlichen, aber gelernten Scheibenwischer-Bewegung des Armes über den eigenen Rücken vor.
Im Kern ist es wohl die Sucht nach einem kurzen Zurück in die frühe Kindheit, als die Mutter jegliche Situation des Unwohlseins mit einer Umarmung auflöste. Es ist die Aussage ‚alles wird gut‘, die damit verbunden ist.
Wir Menschen sind eben doch dem inneren Sippenzwang verpflichtet. Es sollte ein Bürgerrecht auf Umarmung eingeführt werden.