Bei Unterkühlung schreibt der Spiegel (25/2018): „Erfrieren ist ein schleichender Tod. Am Anfang wehrt sich der Körper mit heftigem Zittern. Für Gliedmaßen kühlen aus, werden taub und verfärben sich bläulich, während die lebenswichtigen Organe noch eine Weile lang verteidigt werden. Sinkt die Körpertemperatur unter 32 Grad, wird es erträglicher. Das Schlottern hört auf, man empfindet kaum mehr Schmerzen, nur große Müdigkeit und den fast unwiderstehlichen Drang, die Augen zu schließen. Das Ende spürt man kaum.“
Dann gibt es auch Schilderungen von Nahtoderfahrungen, die eher von Philosophen und Psychologen denn von Medizinern gewertet werden. Vermutlich kokettiert der ein oder andere damit, sie über-lebt zu haben.
In einem Erste-Hilfe-Kurs dann schwelgen die Teilnehmer in Spekulationen über Verunfallungen und das Sterben. Es ist die Bühne für Sensationslust und Marktschreierei, die sich ungehemmt Bahn bricht. Doch ganz genau das ist die Saat, auf der sich die Allgemeinheit ein Bild vom Vorhang des Sterbens macht. Es ist nicht verwunderlich, dass die gelassene Lücke durch wildes Spekulieren gehüllt wird.
Die Filme suggerieren, dass man am Ende des Lebens etwas Sinnvolles und gar Weises sagt. Doch gibt es gar Evidenz, dass der bevorstehende Tod das nicht mehr zulässt. Gar liegen Zeugnisse der letzten Worte von bedeutenden Männern der Geschichte vor
Ich las von einem Kreuz, das sich im Gesicht bildet, wenn der Tod bevorsteht. Die Mitarbeiter in Hospizen sind wohl die einzigen, die das erfahren und tatsächlich einordnen können. Im Zusammenhang mit dem Tod des Politikers Westerwelle lernte ich, dass Mediziner Stunden genau das Ableben vorhersagen können.
Es bleibt: man will wissen, wie es zu Ende gehen wird. Es ist so wichtig wie das Leben selbst.