Ist Erfolg immer das Handeln des Einzelnen? Gerne schreibt man sich das zu. Bei Misserfolg sind es jedoch die Umstände, die den Erfolg unmöglich machten.
Es ist so wie beim Fußball: wenn kleine Aktionen misslungen oder das Spiel verloren geht, dann war es der Rasen, das Wetter, der Schiedsrichter, der Ball, die Kulisse oder irgendetwas anderes.
Eine andere Metapher ist auch interessant: ein Aufstand – mit oder ohne Gewalt – ist eine Rebellion, wenn er nicht zum Erfolg führt. Setzt sich der Aufstand durch, so handelt es sich um eine Revolution.
Was heißt das nun: dass man sich seines Erfolges nie sicher sein kann, dürfte uns allen klar sein. Dass wir davon ausgehen können, das mit Schritten 1, 2 und 3 die Folgen x, y und z eintreten. Doch treffen Menschen – jenseits der exakten Umwelten von Naturwissenschaft oder Mathematik – aufeinander, verliert sich diese Gewissheit. Eine Kausalität ist in sozialen Interaktionen, zumal komplexen Situationen niemals zu erwarten. Folgen sozialen Handelns sind immer mit einer gewissen Unsicherheit verbunden.
Und dennoch gibt es diejenigen, denen die Ergebnisse Recht geben, eine quasi-Kausalität existiert. Das kann man beispielsweise bei erfolgreichen Fußballtrainern sagen. Es gibt solche, die tatsächlich über Jahre und Jahrzehnte Siegesserien schaffen. Und auch erfolgreiche Unternehmer sind solche, die in verschiedenen Positionen immer wieder Erfolge feiern.
Mir scheint der Erfolg an sich immer nur eine Chance, eine berechtigte Erwartung, eine Hoffnung zu sein. Wir sollten uns nicht damit täuschen, Recht zu behalten. Wir sollten nicht enttäuscht sein, wenn etwas nicht gelingt.