Alles schwärmt von den neuen Möglichkeiten der digitalen Technik. Und alles äußert sich melancholisch enttäuscht darüber, dass früher vieles besser war und vergangen ist.
Und alle Welt weiß auch, dass sich bestimmte Techniken nicht durchsetzen werden. Es gibt diese Haltung von Eltern, die behaupten, dass sich ihre Kinder – sich eines besseren belehrend und einsichtig werdend – eben doch wie sie selbst verhalten werden.
Beispiel: die werden auch wieder mit Büchern lernen – und nicht mit dem Computer. Sie werden eben auch die Lerngruppe genießen und sich der schönen neuen digitalen Welt verweigern. Das gute Alte bleibt erhalten. Der eigene normale Standard setzt sich durch.
Und dennoch schleichen sich Dinge ein, die nicht mehr wegzudenken sind. Das Smartphone ist zum ständigen Begleiter einer Vielzahl von Menschen geworden. Und auf Reisen sieht man Menschen bei der Sicherheitskontrolle einen ganzen Park an Endgeräten auspacken.
Und plötzlich kommen andere Dinge auf uns zu: der Roboter, der uns im Restaurant bedient. Das car to go – Angebot, das sich nur mittels Smartphone in der Nähe finden kann. Oder das Haus, das per Computer gesteuert wird.
Das Einstein’sche Diktum, dass sich technische Optionen immer in die Realität umsetzen, bedeutet, dass wir den Neuigkeiten nicht entgehen können. Sie werden kommen.
Aus der sorgenvollen wie neugierigen Erwartung wird erst Alltag, dann Ernüchterung und Klage werden. Ebenso offensichtlich ist, dass sich die Menschen dann auch wieder nostalgisch an die ‚guten alten Zeiten‘ erinnern werden, als die technischen Neuerungen uns noch nicht in Abhängigkeit gestürzt hatten.
Komisch, kaum einer sieht sich in die Lage, dem zu entkommen: das würde bedeuten, frei zu wählen, ob eine technische Neuerung in sein Leben vordringt; zu prüfen, welche Auswirkungen das auf sein Verhalten hat; zu analysieren, ob dadurch Bequemlichkeit, Zeiteffizienz und Qualitätssicherung nicht auf Kosten der eigenen Kompetenz geht; und vor allem zu schauen, ob nicht auch der Körper Schäden nimmt.