Es steht der Satz, dass Geschichte ‚die ewige Wiederkehr des Gleichen‘ ist. Schon lange kenne ich dieses Zitat. Früher empfand ich es als ein Mystikum, das Wahrheit ausstrahlte, sie aber nicht verstand. Heute sehe ich die Aussage als banal an.
Es beginnt mit meinem jetzigen Verhalten als zusehends älterer Mann. Ich empfinde dieses Lächeln von Kindern, die Lebendigkeit von Jugendlichen und den revolutionären Aufruhr von Studenten als wohltuend. Ich lächle und schmunzle, es macht mir gute Laune. Denn all dieses Verhalten wird immer wieder mit dem Alter verbunden sein. Der Frohgemut und die Lust auf Leben sind und bleiben die Essenz für Sein.
Eigentlich weiß ich nicht so recht, was mich treibt. Denn das war doch schon diese 1.000e von Generationen vor mir so. Also erkläre ich mir das mit dieser Lebendigkeit, die bei mir zwischenzeitlich selbst gedämpft ist – wie ich auch nicht mehr lauthals lache oder enormes Herzklopfen bei der Freude habe.
Diese Reife hat mit Vielem zu tun. So ‚regen‘ mich viele Dinge nicht mehr auf. Ich habe solche Dinge kommen und gehen sehen – ich kann sie relativieren. Der Neuigkeitsgehalt von Vorkommnissen nimmt ab. Meine eigene körperliche Biologie provoziert mich nicht mehr zu stärkeren Reaktionen. Schließlich bin ich wie der reife Apfel, der nicht gepflückt ist und herum hängt.
So einsichtig der Satz, so gefährlich ist er. Denn es gibt auch den Gegensatz ‚man ist nie zu alt für x‘, der gleichzeitig seine Berechtigung hat.